„Nein, es muss nicht immer jeder FÜR eine Entscheidung sein…“
Oftmals dauert eine Entscheidungsfindung im Team ziemlich lange und kann auch nervenaufreibend sein. Warum? Weil wir versuchen, eine Lösung zu finden, die alle toll finden und die allen Bedürfnissen und Wünschen gerecht wird. Das ist natürlich großartig, wenn das klappt – und wir die nötige Zeit für so einen Entscheidungsprozess haben.
Die haben wir aber in der Schnelllebigkeit unserer Arbeitswelt oft nicht.
Was aber auch nicht viel besser ist: Entscheidungen einfach über den Widerstand des Teams hinweg treffen, kritische Stimmen ignorieren oder einfach abstimmen und nach Mehrheitsentschluss entscheiden. Denn dann trägt das Team die Entscheidung nicht mit. Die Folge: Das Engagement und die Identifikation mit den Teamzielen geht runter, es wird nur auf 70% Energielevel gearbeitet (wenn überhaupt), die gleichen Einwände kommen immer und immer wieder, die Loyalität sinkt („ICH habe ja nicht dafür gestimmt!“ oder „ICH war ja von Anfang an dagegen!“).
Was also könnte eine gute Lösung sein?
Das KONSENT-Prinzip. Anders als beim KONSENS-Prinzip, wo alle FÜR eine Entscheidung sein müssen, reicht es beim KONSENT-Prinzip aus, wenn niemand explizit DAGEGEN ist. Und das macht einen gewaltigen Unterschied!
Ab dem Moment, wo niemand mehr berechtigte Einwände vorbringt, gilt der Vorschlag von allen als angenommen und commitet. Es geht also nicht um die beste Lösung, sondern lediglich um eine passende Lösung!
Hier wird auch die Verantwortung jedes einzelnen gefordert, frei nach dem Prinzip „Betroffene melden sich!“.
Wichtige Voraussetzungen zur Anwendung des KONSENT-Prinzipes:
- Das Prinzip muss im Team ausreichend erläutert worden sein, so dass jeder es verstanden hat.
- Für die Anwendung des KONSENT-Prinzipes empfehle ich Konsens: heißt, alle sind dafür, dass man die Entscheidungen im Team nach diesem Prinzip trifft. KONSENT wäre aber auch ausreichend 😉
- Es muss eine angstfreie Atmosphäre vorherrschen: haben Leute Sorge vor den Folgen, wenn sie offen einen Einwand aussprechen, funktioniert KONSENT nicht.
- Einwände müssen unbedingt ernst genommen und aktiv bearbeitet werden.
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